Ob akribisch geführte Listen oder gelbes Zettelchaos: Viele Menschen schwören auf To-do-Listen, um im Alltag nicht den Überblick zu verlieren. Dabei ist das angeblich gar nicht so gut.
Ich gebe zu: Auch ich verbringe keinen Tag ohne meine Listen. Morgens in der Arbeit angekommen werden die To-dos des Tages notiert, am Abend die Dinge, die ich nicht geschafft habe. Zu Hause kleben am Spiegel, am Kühlschrank und am Arbeitsplatz gelbe Post-its oder ich trage alles in meine schlaue Listen-App „Workflowy“ ein. „Termin beim Arzt ausmachen“, „Handy-Vertrag kündigen“, „Geschenk für Oma kaufen.“ Eine Leben ohne To-do-Liste: für mich kaum vorstellbar.
Warum diese Art der Planung aber in Wirklichkeit ineffektiv ist, erklärt Autor Kevin Kruse in seinem Buch „15 Secrets Successful People Know About Time Management“. To-do-Listen, so der Autor, schaffen keine wirkliche Verbindlichkeit. Wir schreiben dort zwar alles auf, was wir erledigen müssen, aber oft schieben wir es dann trotzdem noch tage- oder monatelang vor uns her. Außerdem neige man dazu, immer erst die Dinge anzugehen, die schnell und einfach zu erledigen sind. Größere Projekte, wie zum Beispiel die alljährliche Steuererklärung, schieben wir auf, und auf, und auf… Besser sei es, so Kruse, Aufgaben als festen Termin im Kalender zu notieren. Stück für Stück arbeite man so Erledigungen ab und vergesse dennoch nichts.